
Unzählige Male musste ich mir anhören, dass ich als Jäger nicht mehr als jemand bin, der Spaß daran hat, schutzlose Tiere zu töten. „Mörder!“. Dabei gehören Jäger zu den aktivsten Naturschützern der Welt!
Du kannst es nicht ganz verstehen, warum Jäger Naturschützer sind? Lies weiter und ich verspreche, dass du Jäger mit ganz anderen Augen sehen wirst und eventuell sogar selber Jäger werden möchtest.
Wir „töten“ keine Tiere!
Wenn ich „Nichtjägern“ erzähle, dass das Erlegen von Tieren nur einen Bruchteil der Jagdausübung ausmacht, und wir sehr häufig in den Wald gehen, ohne überhaupt die Büchse zuladen, werden mir die wenigsten glauben.
Ist aber so!
Bei der Jagdausübung der heutigen Zeit geht es vielmehr darum sich um das Gleichgewicht des Waldes zu kümmern, sodass sich die Bewohner des Waldes glücklich und zufrieden in ihrem natürlichen Habitat leben können.
Selbstverständlich muss man aber auch beachten, dass die Forst und Landwirtschaft in Deutschland nicht zu kurz kommen darf. Mehr dazu weiter unten.
Wir einigen uns auf den Begriff „Erlegen“, da ich finde, dass das Wort „Töten“ sehr negativ belastet ist. Das Erlegen umfasst alle Handlungen, die darauf gerichtet sind dem Wild nachzustellen.
Der Jäger als Prädator



„Die Natur reguliert sich von selbst, das war schon immer so und es gibt auch Beispiele die das beweisen!“
Diese Aussage muss man sich häufig anhören und findet (leider) auch anklang bei den meisten „Naturschützern“. Leider ist die Aussage nicht ganz richtig. Natürlich reguliert sich die Natur von selbst, aber wie schnell soll das denn gehen? Und vor allem in welchem Ausmaß?
Wir Menschen haben schon vor vielen Tausenden Jahren angefangen sesshaft zu werden. Dabei haben wir immer mehr Wälder abgeholzt und Naturwiesen zerstört, um die Zivilisation zu errichten, ohne der wir heute nicht mehr Leben können.

Schon damals erkannte der Mensch, das wir mit den Räubern nicht zusammen leben könne. Das hatte zur Folge, dass Die Lebensräume teils gezielt zerstört und die Tiere regelrecht ausgerottet wurden.
So muss der Mensch eingreifen, und die Rolle der großen Räuber übernehmen!
Mag sein, dass viele denken, wir Jäger „hassen“ die Prädatoren aufgrund von „Jägerneid“ aber das stimmt nicht. Ich persönliche würde diese Tiere in unseren Wäldern gerne begrüßen, wären da nicht die Probleme der Einigkeit.
Als Beispiel: Seit gerade mal 22 Jahren lebt der Wolf wieder regulär in Deutschland und man überlegt schon teilweise wie man ihn wieder loswird…
Wir haben in Deutschland keine riesigen zusammenhängenden Wälder, wie zum Beispiel in Kanada. Begegnungen mit Prädatoren und Menschen wären hierzulande nicht ausschließbar und das wäre für die Allermeisten keine willkommene Abwechslung.
Regulierung der Bestände
Nun gibt es das Problem, dass die viele Tiere im Wald (Rothirsche, Rehe, Wildschweine,…) keine natürlichen Feinde mehr haben und sich verhältnismäßig stark verbreiten.
Dazu kommt, dass die Winter immer milder werden und die meisten Tiere gesund über die kalte Jahreszeit kommen

Krankheiten
Durch erhöhte Wildbestände haben Krankheiten und Parasiten leichtes Spiel. Nicht selten sind die Seuchen auch gefährlich für Menschen und deren Haustiere.
Dazu zählt zum Beispiel der Fuchsbandwurm, Staupe oder auch Zecken.
Der Fuchsbandwurm speziell, ein überaus gefährlicher Endoparasit, hat auch den Menschen als Fehlzwischenwirt. Die Staupe befällt unsere Hunde und die Zecke (gemeiner Holzbock) verbreitet gefährliche Krankheiten wie Borroliose oder FSME.
Durch gezielten Abschuss von kranken und schwachem Wild werden diese Krankheiten eingedämmt und dies kommt wirklich allen zugute.
Schutz von Niederwild
Raubtiere wie zum Beispiel der Fuchs, Waschbär, Steinmarder und auch der Marderhund stellen eine hohe Gefährdung für unser Niederwild und unsere Singvögel dar.



Zum Niederwild zählen zum Beispiel Fasane, Wachteln, Rebhühner, Alpenschneehühner aber auch Rehe.
Diese Tiere haben es sowieso schon so schwer, da ihnen die wertvollen Habitate (Wildwiesen, Niedermoore,…) geraubt wurden. Zudem haben Fuchs und Co. keine Konkurrenten mehr…
Deshalb werden in den meisten Jagdbezirken auch verstärkt Fuchs, Marder und Marderhund bejagt. Dies wird hauptsächlich zur Hege und Pflege vom Niederwild getan. Auch die Eindämmung von Krankheiten ist ein Beweggrund zum Erlegen von Raubwild.
Waldschutz
Nichtzuletzt muss auch der Wald geschützt werden. Neben Heimat für Wild und Erholungsoase für Wanderer ist der Wald auch sehr wirtschaftsrelevant.
Forst- und Landwirtschaft sind beide sehr stark durch Wild gefährdet. Dabei sind vorallem Verbiss-, Fege- und Schälschäden teilweise verheerend. Rehwild verbeißt gerne junge Knospen, Rothirsche schälen Rinde und Wildschweine fressen des Bauerns Mais. Dies sind nur Beispiele für Schäden, durch Wild verursacht.
Um Schäden bei Bauer und Staat zu vermeiden müssen bestimmte Wildarten gezielt und zur Vegetationszeit verstärkt bejagt werden.
Fazit
Das Fazit lässt sich sehr einfach widergeben: Das Erlegen von Tieren kann nicht nur Naturschutz sein, es ist Naturschutz!
Durch die Jagd wird das Gleichgewicht der wildlebenden Tiere hergestellt und gehalten. Prädatoren fehlen schlicht und ergreifen, und der Mensch übernimmt deren Aufgabe.
Desweiteren lassen sich Seuchen und Krankheiten oftmals nur durch Entnahme von krankem Wild, und durch das Halten des Gleichgewichts der Bestände eindämmen.
Niederwildarten wie Rebhuhn, Feldhase, Fasan usw. danken uns, dass wir Fuchs und Co. dezimieren und so diverse Arten erhalten.
Nichtzuletzt schützen wir durch den Abschuss Wald, Bauer und auch den Staat vor den Ruinen.
Gerne könnt ihr mir eure Meinung hinterlassen, sodass wir weiter im Kommentarbereich diskutieren!
Hallo,
Ich habe seit langem überlegt den Jagdschein zu machen, doch hatte Angst das ich als Mörder abgestempelt werde. Und sie haben mir gezeigt bzw. mir anhand von beweisen erklärt dass das völliger Unsinn ist. Ich persönlich bin ein Tier und Natur Freund. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, und wir hatten oft das problem das wildschweine die Felder komplett ruiniert haben. Und unsere Existenz hing am seidenen Faden.
Ich bedanke mich herzlich bei ihnen, und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg. 🍀
Mit freundlichen Grüßen
Jonas Steinmayer